In der kalten Jahreszeit senken viele Tiere ihre Körpertemperatur
In der kalten Jahreszeit fallen viele Tiere in den Winterschlaf. Dann leben Fledermaus, Murmeltier oder Igel im Energiesparmodus und liegen regungslos in ihren Höhlen, Bauten oder Nestern.
Wenn es draußen kalt wird, beginnt für viele Säugetiere die Zeit des Schlafens. Je nach Tier dauert diese Ruhephase zwischen drei und sieben Monaten. Die genauen biologischen Mechanismen, die beim Winterschlaf in Gang gesetzt werden, kennen Wissenschaftlicher bis heute nicht. Die Körper der Tiere reagieren dabei, ähnlich wie ein Thermostat, auf den Wintereinbruch. Sobald die Außentemperaturen sinken, fahren auch die Winterschläfer ihre Körpertemperatur auf etwa sieben Grad herunter.
Regelmäßige Wachphasen schützen vorm Erfrieren
Über mehrere Monate kühlen die Winterschläfer regelrecht aus. In diesem Zustand der Starre, der in der Fachsprache „Torpor“ heißt, nehmen sie weder Geräusche noch andere Eindrücke von außen wahr. Ihre Atmung ist auf ein Minimum reduziert, oft kommt es sogar zu Atempausen von bis zu einer Stunde. Da die Tiere während des Winterschlafs keine Nahrung zu sich nehmen, arbeitet auch ihr Stoffwechsel nur sehr langsam. Um nicht zu erfrieren, wachen sie regelmäßig für einige Stunden auf. Die kurze Zeit des Wachseins nutzen sie, um ihre Schlafposition zu ändern und ihre Blase zu entleeren. In dieser Wachphase steigt die Körpertemperatur auf die normalen 35 bis 38 Grad an.
Gefressen wird aber trotzdem nichts; alleine die im Sommer angefutterten Fettreserven sorgen dafür, dass die Tiere nicht völlig entkräften. Gefährlich wird es allerdings, wenn die Winterschläfer zu häufig aufwachen. Da jedes Erwachen Energie und damit Fettreserven kostet, kann es passieren, dass die Tiere zu viel Kraft verlieren und sterben. Mit Beginn des Frühlings, wenn die Temperaturen steigen, werden auch die Winterschläfer wieder munter. Ihr Aufwachprozess dauert viele Stunden und besteht vor allem aus heftigem Muskelzittern, ähnlich wie bei frierenden Menschen.
Der Winterschlaf hat viele Facetten
Auch wenn es den Eindruck macht, als würden fast alle Tiere Winterschlaf halten, stimmt das nicht ganz – hier gibt es feine Unterschiede. Bären und Eichhörnchen etwa fallen in die sogenannte Winterruhe. Ihre Körpertemperatur sinkt nicht so stark wie die der Winterschläfer und sie wachen gelegentlich auf, um ihre im Herbst gesammelte Nahrung zu sich zu nehmen. Frösche und Insekten wiederum fallen in die Winterstarre. Ihre Körper erstarren vollständig und ein Wecken ist unmöglich. Einige wenige Tiere wie Füchse, Hasen und Wild bleiben dagegen den ganzen Winter über wach. Diese winteraktiven Tiere schützen sich mit einem dicken Fell gegen die Kälte.