Fernwärme heizt Wohnungen ohne eigene Heizungsanlage. Erzeugt wird sie gleichzeitig mit Strom in einem Heizkraftwerk.
Fernwärme ist nichts anderes als heißes Wasser, das in einem Kreislauf über kilometerlange Rohre in die Häuser einer Stadt transportiert wird, dort die Wärme abgibt, abgekühlt wieder zum Kraftwerk zurückfließt und erneut aufgeheizt wird. Fernwärme funktioniert also wie eine riesengroße Heizung für viele Häuser in einem Stadtgebiet.
Aus Dampf wird Strom und Fernwärme
Dafür werden in einem Heizkraftwerk fossile oder erneuerbare Brennstoffe wie Kohle, Biogas oder Müll verbrannt und mit dem entstehenden Dampf elektrische Energie sowie Wärme erzeugt. Ein konventionelles Kraftwerken produziert lediglich Strom und gibt die Wärme, die im restlichen Dampf enthalten ist, einfach an die Atmosphäre ab. Ein Heizkraftwerk hingegen erzeugt in einem gekoppelten Prozess Strom und Heizwasser gleichzeitig. Dieses Prinzip nennt man Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Auch TWL erzeugt im Fernheizkraftwerk Fernwärme durch KWK. Der Dampf, der bei der Abfallverbrennung im benachbarten Müllheizkraftwerk der GML entsteht und für die Stromproduktion genutzt wird, erhitzt nach dem Durchlauf durch die Turbinen das Fernheizwasser von 60°C auf 120°C. Das Wasser gelangt über Leitungen in Häuser und Wohnungen in Ludwigshafen und gibt dort seine Wärme ab. Das abgekühlte Wasser fließt zurück ins Fernheizkraftwerk, wo es erneut erhitzt wird.
Mit Fernwärme umweltfreundlich heizen
Fernwärme als Heizenergie ist umweltfreundlich. Anstatt Wärme nach der Verstromung in der Luft verpuffen zu lassen, wird diese sinnvoll genutzt und kein weiteres Kohlenstoffdioxid beim Verbrennen fossiler Brennstoffe in der heimischen Heizung freigesetzt. Auch der Endverbraucher profitiert von der gekoppelten Wärme- und Stromerzeugung: Er braucht keine eigene Heizungsanlage im Keller mehr, die mit Öl oder Gas beschickt und gewartet werden muss.