Nachhaltig verreisen in der kalten Jahreszeit
In der kalten Jahreszeit verreisen und dabei die Natur schonen – umweltfreundlicher Winterurlaub liegt im Trend. Wer bei der Planung einige Regeln beherzigt, kann viel für den Umweltschutz und für die eigene Gesundheit tun.
Mit dem gestiegenen Umweltbewusstsein gewinnt auch ein umweltfreundlicher Winterurlaub an Bedeutung. Denn laut einer Studie des Umweltbundesamtes halten inzwischen gut zwei Drittel der Deutschen den Natur- und Klimaschutz für eine zentrale Bedingung, um Zukunftsaufgaben wie die Globalisierung zu bewältigen. Daher suchen immer mehr Menschen bei der Urlaubsplanung gezielt nach nachhaltigen Angeboten. Auch ein möglichst umweltfreundlicher Winterurlaub liegt vielen am Herzen, um Wintersport und Naturschutz miteinander zu vereinbaren. Schließlich bedeutet das saisonale Freizeitvergnügen für die Natur eine ganzjährige Belastung.
Umweltfreundlicher Winterurlaub vermeidet Flurschäden
Denn Ski- und Snowboardfahrer strapazieren die Grünflächen in den Bergen: Je höher das Aufkommen der Wintersportler auf den Pisten ist, desto mehr Flächen müssen gerodet werden. So gehen nicht nur wertvolle Pflanzenarten verloren – auch die natürliche Bodensicherung wird beeinträchtigt, wenn Bäume fehlen.
Doch nicht nur die Fällungen sind Umweltschützern ein Dorn im Auge – sie bemängeln zudem, dass die Freiflächen nicht genügend Zeit haben, um sich zu regenerieren. Oftmals reicht eine Sommersaison nicht aus, um dem stark beanspruchten Boden die Ruhe zu gönnen, die er für seine Erneuerung benötigt.
Gleichzeitig ist der Tourismus für die Bewohner der Urlaubsorte aber eine wichtige Einnahmequelle. Ein umweltfreundlicher Winterurlaub trägt dazu bei, die Interessen der Urlaubsregionen mit dem Umweltschutz zu vereinbaren.
Mit guter Planung nachhaltig verreisen
Deshalb ist es besonders wichtig, sich schon vor dem Urlaubsantritt Gedanken über eine geeignete Ferienregion zu machen. Inzwischen setzen immer mehr Wintersportorte auch gezielt und erfolgreich auf Nachhaltigkeit als Imagefaktor. Einen Leitfaden zur Überprüfung von Skigebietet bietet die Stiftung „pro natura – pro Ski“, die es den Regionen auch ermöglicht, sich zertifizieren zu lassen.
Ein umweltfreundlicher Winterurlaub gelingt am besten in Orten, die nicht auf Wachstum sondern auf eine intakte Natur setzen. Vor allem bei schnell expandierenden Skigebieten wird häufig drastisch in die Natur eingegriffen, um Platz für Pisten und touristische Infrastruktur zu schaffen. Dagegen werden die Grünflächen in kleineren Wintersportorten stärker geschont. Umweltfreundlich sind zudem Urlaubsziele, die sowohl im Winter als auch im Sommer Touristen anziehen und ihren Fokus ganzjährig auf den Schutz der Natur legen. Bei der Wahl eines Reiseveranstalters macht es Sinn, auf das Siegel Corporate Social Responsibility (CSR) achten. Denn zertifizierte Unternehmen orientieren sich bei ihrer Geschäftspraxis an Kriterien der Nachhaltigkeit.
Und schließlich spielt auch die Wahl des Wintersports eine Rolle: Langlauf, Tourengehen und Schneeschuhwandern sind sanfte Alternativen zum Alpinskifahren und oftmals auch entspannender als die Abfahrt auf überfüllten Pisten.
Umweltfreundlicher Winterurlaub im Biohotel
Ein umweltfreundlicher Winterurlaub beginnt bei der Anreise. So fahren Züge mittlerweile gezielt Urlaubsorte an; vor Ort können Wintersportler auf öffentliche Busse zurückgreifen. Die Kosten für die Tickets sind dabei häufig schon im Skipass enthalten.
Bei der Wahl der Unterkunft bieten Biohotels ein hohes Maß an Nachhaltigkeit. Sie beziehen ihre Lebensmittel aus der Region, verwenden ökologisch abbaubare Wasch- und Putzmittel und sind mit Naturmaterialien ausgestattet. Wer einen Aufenthalt im Biohotel bucht, schont daher nicht nur die Natur, sondern fördert auch die eigene Gesundheit und kann sicher sein, dass sich sein umweltfreundlicher Winterlaub auf ganzer Linie lohnt.