Luftqualität: Alarm bei hoher CO2-Konzentration
Wer die Luftqualität in Räumen überwacht, kann rechtzeitig gegensteuern. Also lüften, bevor die CO2-Konzentration zu hoch ist. Wie gut das funktioniert, zeigten Raumluftmessungen des Energieversorgers TWL bei zwei Spielen des Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen in der Eberthalle. Das Ziel: eine mögliche Ansteckungsgefahr durch Viren zu vermeiden.
Für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit spielt die Luftqualität in geschlossenen Räumen eine wichtige Rolle. Denn wenn sich viele Menschen längere Zeit in einem Raum aufhalten, steigt dort die CO2-Konzentration: Die Luft ist verbraucht. Darunter leidet die Konzentrationsfähigkeit; Müdigkeit macht sich breit. Dann hilft es, einmal kräftig durchzulüften. Und: Ein guter Luftaustausch reduziert auch eine mögliche Ansteckungsgefahr durch Viren.
Die Luftqualität im Blick
Vor diesem Hintergrund hat TWL die CO2-Konzentration bei Spielen der Eulen Ludwigshafen in der Eberthalle überwacht. Die Maßnahme erfolgte in Abstimmung mit dem Hallenbetreiber LUKOM und dem Handballteam. Das gemeinsame Ziel: Eine gute Luftqualität für Besucher und Spieler sicherzustellen.
Daher platzierte Jürgen Huber, der Technische Leiter der Eberthalle, zehn kabellose Sensoren von TWL in der Sporthalle. Diese ermittelten kontinuierlich den CO2-Gehalt auf dem Spielfeld, auf der Zuschauertribüne und in den Vorräumen der Halle. Die Messwerte gelangten über Funk sofort auf einen Monitor im Büro der Haustechniker. So hatten diese die aktuelle Luftqualität jederzeit im Blick. Ermöglicht wurde dies durch das LoRaWAN-Funknetz, das TWL in Ludwigshafen aufgebaut hat. Es erleichtert den Austausch von Daten auch über weite Strecken.
Luftqualität beim Eulen-Testspiel: Alles im grünen Bereich
Für die Raumluftmessung in der Eberthalle hatte TWL im Überwachungssystem einen Grenzwert voreingestellt. Bei dessen Überschreitung versendet das System Warnmeldungen. Bei der CO2-Konzentration gilt ein Grenzwert von 1.000 ppm. Diese Abkürzung steht für die Maßeinheit „parts per million“, auf Deutsch: Teile auf eine Million Teile. Das bedeutet, dass das CO2 bei maximal 1.000 Teilen pro eine Million Teile Luft liegen sollte. Zum Vergleich: Die Luft im Freien hat einen CO2-Gehalt von 400 ppm.
Das Ergebnis der Überwachung ist für alle Beteiligten positiv. Sascha Pfaffmann, Mitarbeiter im Bereich Unternehmensentwicklung bei TWL, erläutert: „Bei dem Testspiel mit 250 Besuchern lag die CO2-Konzentration überall unter dem Grenzwert. Bei einem weiteren Heimspiel mit 500 Besuchern funktionierte die Messung ebenfalls einwandfrei. Interessant war, dass wir stets sehr gut erkennen konnten, wo es durch größere Menschenansammlungen höhere Werte gab.“ Mit diesen Erkenntnissen können die Organisatoren gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen, etwa die Lüftung hochdrehen oder Türen öffnen und für Durchzug sorgen.
Goetheschule Nord: Gute Luft hilft beim Lernen
Auch für TWL sind die Messungen in der Eberthalle aufschlussreich. Denn die Luftqualität zu überwachen, eignet sich nicht nur für Sportveranstaltungen. Auch Schulen, Theater sowie für Besprechungs- und Büroräume von Firmen können davon profitieren.
So kooperiert TWL bereits mit der Goetheschule Nord. Dort hat der Energieversorger vier Klassenräume mit Raumluftsensoren ausgestattet. Weitere sollen folgen. Bei diesem Pilotprojekt geht es sowohl um ein optimales Lernklima als auch um das Energiemonitoring. Denn die Heizungen in den Klassenzimmern lassen sich mit den Sensordaten gezielter steuern. So fördert die Überwachung der Luftqualität nicht nur die Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit, sondern auch das Energiesparen und den Umweltschutz.