Das Unternehmen hält schon heute den aktuell gültigen Grenzwert für Arsen ein
Mit viel Herzblut sorgt TWL täglich dafür, dass den Ludwigshafener Bürgern Trinkwasser in bester Qualität zur Verfügung steht. Hierfür investiert der Versorger kontinuierlich in seine Aufbereitungsanlagen. Im Wasserwerk II in Maudach testet TWL ab Herbst 2024 eine Pilotanlage, die den Gehalt von Arsen im Trinkwasser verringert.
Wasser, das erfrischend aus dem Hahn sprudelt, ist für uns selbstverständlich. Damit es unbedenklich genießbar ist, bereitet TWL das kostbare Gut in den Wasserwerken aufwendig auf. Hierzu gehört auch, schädliche Stoffe wie das Halbmetall Arsen herauszufiltern. Arsen kommt natürlicherweise in Gesteinen vor und gelangt über das Grundwasser ins Trinkwasser. Wird Arsen über einen längeren Zeitraum vom Menschen aufgenommen, kann das die Gesundheit gefährden. Um einen unbeschwerten Genuss zu garantieren, greift in Deutschland die Trinkwasserverordnung. Sie schreibt einen Grenzwert für Arsen vor. Dieser wurde im Juni 2023 von zehn Mikrogramm pro Liter auf vier Mikrogramm pro Liter heruntergesetzt.
Das Einhalten des neuen Grenzwerts muss von den Wasserversorgern in den kommenden Jahren gewährleistet werden: Ab 2028 neu in Betrieb genommene Aufbereitungsanlagen müssen die Anforderung sofort erfüllen, alle älteren Bestandsanlagen ab 2036. Das stellt Unternehmen wie TWL vor Herausforderungen: „Um den Grenzwert von vier Mikrogramm pro Liter einzuhalten, benötigen wir spezielle Aufbereitungsanlagen und Verfahren, die das Arsen im Trinkwasser zuverlässig weiter reduzieren“, sagt Joachim Zelewski, Projektmanager im TWL-Wasserwerk II. Schon jetzt wird Arsen aus dem Ludwigshafener Trinkwasser gefiltert. Der Arsengehalt liegt aktuell zwischen sechs und acht Mikrogramm pro Liter – und damit zwei bis vier Mikrogramm unter dem aktuell gültigen Grenzwert. Das Einhalten wird einmal pro Woche durch ein Labor geprüft.
Eisenoxid bindet Arsen
Ab Herbst 2024 testet TWL im Wasserwerk II eine 1,9 Millionen Euro teure Pilotanlage, um den Arsengehalt im Trinkwasser zu senken. Joachim Zelewski erklärt das Prinzip der Aufbereitung: „Das Grundwasser, das in die Anlage strömt, kommt im sogenannten Riesler, einem geschlossenen Behälter, mit Sauerstoff in Kontakt und gelöste Inhaltsstoffe werden oxidiert. Zusätzlich wird dem Wasser zur Verbesserung der Wirksamkeit Eisensulfat zudosiert. Das entstehende Eisenoxid bindet das Arsen im Wasser und kann über die nachgeschalteten Filter entfernt werden.“ Die Pilotanlage hat eine Aufbereitungskapazität von 30 Kubikmetern pro Stunde und arbeitet selbstständig. Sie ist also nicht in die Abläufe des Wasserwerks eingebunden. Joachim Zelewski sagt: „Erst wenn wir in den Tests zu einem guten Ergebnis kommen und den Grenzwert von vier Mikrogramm Arsen pro Liter zuverlässig unterschreiten, können wir über die Umsetzung einer größeren Anlage nachdenken, die dann die Aufbereitung des Ludwigshafener Trinkwassers übernimmt.“ Die Testphase soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.