Fernwärme für private und gewerbliche Kunden
Mit dem Bau des Heizwerks Nord gewährleistet TWL eine noch zuverlässigere Fernwärmeversorgung in Ludwigshafen. Im vergangenen Winter ging die Anlage an den Start.
Seit Dezember 2022 ist es betriebsbereit: das neu gebaute Heizwerk Nord von TWL in Ludwigshafen. Im Gegensatz zu einem Heizkraftwerk produziert es keinen Strom, sondern dient allein der Wärmeerzeugung. Dafür laufen im Inneren eine Reihe von Prozessen ab. In einem mit Fernwärmewasser durchfluteten Heizkessel wird Erdgas verbrannt. Hierbei wird es von 60 auf bis zu 120 Grad Celsius aufgeheizt. Diese Fernwärme leitet TWL an das Heizwerk Ludwigshafen-Pfingstweide weiter. Von dort aus speist es der Energieversorger dann ins Fernwärmenetz ein.
Von der Planung bis zur Fertigstellung
Andreas Bach kennt das Heizwerk Nord wie seine Westentasche: Der Leiter Großanlagen Erzeugung bei TWL plante, steuerte und begleitete das Bauprojekt gemeinsam mit seinen Kollegen von TWL Netze fast zwei Jahre lang bis zur Fertigstellung. „Das Heizwerk Nord erreicht heute eine Feuerungswärmeleistung von 25 Megawatt“, erklärt der Projektleiter. Damit gehört es in Deutschland zu den kleinen bis mittleren Feuerungsanlagen.
„Das Heizwerk Nord erreicht eine Feuerungswärmeleistung von 25 Megawatt.”
Andreas Bach
Seit der ersten Brennerzündung versorgt das Heizwerk Nord sowohl den Stadtteil Pfingstweide als auch angrenzende Wohngebiete und industrielle Kunden mit Fernwärme. „Gesteuert wird die Anlage über die zentrale Leitwarte in der Industriestraße“, ergänzt Andreas Bach.
Enge Zusammenarbeit: TWL und BASF
Wärme für das Heizwerk Nord kommt auch aus der in unmittelbarer Nähe gelegenen Klärschlammverbrennungsanlage. Sie gehört dem Chemiekonzern BASF, der in Ludwigshafen am Rhein seinen Hauptsitz hat. In der BASF-Anlage werden jährlich rund 400.000 Tonnen Klärschlamm aus kommunalen und industriellen Abwässern verbrannt. Durch das Verbrennungsverfahren entsteht Dampf. Aus diesem generiert die BASF in einer Turbine Strom und in dem dazugehörigen Heizkondensator Wärme. Um Letztere effizient zu nutzen, arbeiten TWL und BASF eng zusammen: Einen Teil der Wärme leitet der Chemiekonzern direkt an den Energieversorger weiter. TWL speist sie über die Heizwerke Nord und Pfingstweide ins allgemeine Fernwärmeversorgungsnetz ein. Die doppelte Nutzung der Energie wird als Kraft-Wärme-Kopplungsprozess bezeichnet.
„Das Einspeisen der Fernwärme aus der Klärschlammverbrennungsanlage der BASF geschieht betriebsabhängig und nicht immer kontinuierlich“, sagt Andreas Bach und fügt hinzu: „Deshalb war der Bau des Heizwerks Nord notwendig.“ Die neue Anlage sorgt dafür, dass private und gewerbliche Kunden zu jeder Zeit zuverlässig mit Fernwärme versorgt sind.
// Weitere Informationen zum Thema Fernwärme finden Sie auf der TWL-Webseite.