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Rollout für digitale Stromzähler

Moderne Messeinrichtungen sind digitale Stromzähler ohne Kommunikationseinheit. (Bild: TWL Metering)

Rollout für digitale Stromzähler

Digitale Stromzähler: TWL Metering digitalisiert die Energiewende

Digitale Stromzähler sind derzeit eines der Top-Themen für den Ludwigshafener Messdienstleister TWL Metering. Das Unternehmen stattet bis 2032 alle Haushalte in der Stadt mit modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen aus. Die neuen Messgeräte spielen eine wichtige Rolle für die hochsichere Kommunikationsinfrastruktur im Zuge der Energiewende.

Ganz Deutschland bekommt in den nächsten Jahren digitale Stromzähler. So sieht es das 2016 verabschiedete Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) vor. Ab 2020 sind auch die technischen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen worden. TWL Netze beauftragt als grundzuständiger Messstellenbetreiber seit Anfang 2016 TWL Metering für den reibungslosen Ablauf aller Stromzählerwechsel im Netzgebiet Ludwigshafen. Gemeinsam kümmern sich die beiden Tochterunternehmen der TWL AG um den Rollout der elektronischen Stromzähler.

TWL Metering verantwortet zudem alle abrechnungstechnischen Messgeräte im Netzgebiet der Stadt Ludwigshafen. In Summe sind dies rund 200.000 Messgeräte der Sparten Gas, Wasser, Wärme und Strom; letztere machen circa die Hälfte aller Messgeräte aus.

Digitale Stromzähler für die Energiewende

Digitale Stromzähler sind derzeit eines der wichtgsten Thema für Frank Alexander Manigold (links) und Meike Menger, die Geschäftsführer von TWL Metering. (Bild: TWL Metering)

Digitale Zähler spielen eine wichtige Rolle für die Energiewende: Nur mit einer kommunikativen Infrastruktur kommt das Stromnetz mit dem wachsenden Anteil dezentral erzeugter regenerativer Energie zurecht. Denn damit eine sichere Versorgung gewährleistet ist, müssten sich im Netz Stromerzeugung und -verbrauch die Waage halten. Bei witterungsabhängig schwankenden Strommengen aus Solar- und Windkraftanlagen ist dies schwieriger als bei der gleichmäßigen Einspeisung aus konventionellen Kraftwerken.

Frank Alexander Manigold, Geschäftsführer von TWL Metering, erklärt: „Um hier die Balance zu halten, müssen jederzeit exakte, aktuelle Daten zum Stromverbrauch und zur Erzeugung bereitstehen. Dafür benötigen wir kommunikative Zähler.“ Daher tauscht TWL Metering bei den Kunden nach und nach die bisherigen analogen, schwarzen Ferraris-Zähler gegen digitale Stromzähler aus.

Digitale Stromzähler sind nicht alle „smart“

Je nach Verbrauch und Art der zu messenden Anlage werden moderne Messeinrichtungen – also Zähler ohne Kommunikation– oder intelligente Messsysteme – Zähler mit Kommunikation – verbaut. Moderne Messeinrichtungen können außer dem aktuellen Zählerstand auch zeitlich aufgeschlüsselte Verbrauchsdaten anzeigen. Sie müssen aber weiterhin einmal im Jahr abgelesen werden. Dies entfällt bei den intelligenten Messsystemen, auch Smart Meter genannt. Denn diese besitzen eine Kommunikationseinheit, das „Smart Meter Gateway“. Diese Einheit sendet erfasste Messwerte verschlüsselt an die Backend-Systeme

Welche Anlage welche Art von Messung erhält, ist gesetzlich durch das MsbG vorgeschrieben. Eine moderne Messeinrichtung erhält jede Anlage. Ob diese kommunikativ angebunden werden muss, entscheidet der durchschnittliche Verbrauch der letzten Jahre. Ist der Jahresverbrauch höher als 6.000 Kilowattstunden (kWh) oder handelt es sich um eine Erzeugungsanlage mit einer Leistung über sieben Kilowatt, wird die Anlage zudem kommunikativ angebunden.

Der Zählerwechsel ist kostenlos

Die Umrüstung erfolgt stufenweise je nach technischer Verfügbarkeit. Alle Kunden werden im Vorfeld über den Wechsel der Zähler informiert und erhalten hierfür zusätzlich einen separaten Terminvorschlag. Der Zählerwechsel ist kostenlos.

„Aktuell bauen wir zunächst moderne Messeinrichtungen ein. Bis Juni 2020 werden wir zehn Prozent des Bestands umgerüstet haben. Dies ist einer der gesetzlichen Meilensteine, die uns durch das MsbG vorgegeben werden“, sagt Frank Alexander Manigold. Der Einbau der intelligenten Messsysteme soll 2020 beginnen, zunächst bei Kunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10.000 kWh. Insgesamt werden in Ludwighafen bis 2032 rund 7.000 intelligente Messsysteme und rund 90.000 moderne Messeinrichtungen installiert sein.

Neue Rolle für Messstellenbetreiber

Messstellenbetreiber und Messdienstleister wie TWL Metering müssen sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizieren lassen, um die neue digitale Infrastruktur betreiben zu dürfen. Das erforderliche Vor-Audit hat das Unternehmen bereits erfolgreich absolviert. „Aktuell bauen wir gemeinsam mit TWL Netze ein hochsicheres Kommunikationsnetz für den künftigen Datenaustausch zwischen den Smart Meter Gateways und dem Messstellenbetreiber auf“, sagt Frank Alexander Manigold. „Mit der Digitalisierung der Energiewende übernehmen wir die Rolle des Gateway-Adminstrators, denn wir gewährleisten den sicheren Betrieb intelligenter Messsysteme und den Datenaustausch nach den Vorgaben des BSI. Der Schutz personenbezogener Daten hat bei uns höchste Priorität. Das Zertifikat bescheinigt uns, dass wir alle Aufgaben in diesem Zusammenhang gesetzeskonform erfüllen.“

Digitale Stromzähler sind nicht nur ein wichtiger erster Baustein für die Energiewende. Sie bieten Kunden auch mehr Transparenz über ihren Stromverbrauch. Speziell die intelligenten Messsysteme ermöglichen es, große Stromverbraucher zu identifizieren und gezielt durch effizientere Technologien zu ersetzen. Die digitale Technik schafft zudem die Basis für den Ausbau von Tarifen, in denen Strom in Zeiten geringer Nachfrage günstiger zu haben ist als zu Lastspitzen mit besonders hohem Energieverbrauch.