Nahwärme ist umweltfreundliche und effizient
Wenn mehrere Gebäude durch eine zentrale Heizungsanlage über kurze Strecken mit Wärme und Warmwasser versorgt werden, spricht man von Nahwärme. Der TWL-Experte Michael Marx, Fachbereichsleiter Planung Rohrmedien, erklärt das Prinzip.
Was ist Nahwärme, und wie wird sie erzeugt?
Nahwärme ist eine zentral erzeugte und an mehrere Abnehmer verteilte Wärmeenergie. Anders als Fernwärme gelangt sie über kurze Strecken von bis zu einem Kilometer zu den Verbrauchern. Das können sowohl einzelne Wohnblocks als auch ein kompletter Stadtteil sein. Die Häuser sind hierfür mit Wärmeleitungen an die zentrale Heizungsanlage angebunden. In den Gebäuden gibt es also keine Heizungsanlage, sondern lediglich eine Übergabestation. Diese stellt die Wärme für Heizung und Warmwasser bereit. Nahwärme stammt häufig aus Blockheizkraftwerken. Dies erzeugen die Wärme mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplung, also in Kombination mit Strom. Sie ist dadurch besonders umweltfreundlich.
Was sind die wichtigsten Vorteile?
An ein Nahwärmenetz sind mehrere Gebäude angeschlossen. Dadurch lässt sich die Heizungsanlage besonders effektiv betreiben. Durch ihre zentrale Überwachung und Optimierung sind die Wirkungsgrade und die Verfügbarkeiten hoch. Auch der Service und die Störungsbeseitigung erfolgen zentral, was Ausfallzeiten minimiert. Oftmals können wir Störungen beheben, ohne dass die Nutzer der angeschlossenen Gebäude diese bemerken.
Wo in Ludwigshafen gibt es Nahwärmenetze?
TWL betreibt Nahwärmenetze dort, wo es Bedarf gibt, mehrere Gebäude zentral zu versorgen. Die Kunden sind häufig Wohnungsbaugesellschaften, die die Vorteile von Nahwärme für die Mieter mehrerer Wohnblocks bereitstellen wollen. Dazu gehören die Kornackerstraße in Rheingönheim, die Freinsheimer Straße und die Buchenstraße in der Gartenstadt, die Breitscheidstraße in Oppau sowie die Anebosstraße und die Weglenburgstraße in Mundenheim. Auch für die neue Heinrich-Pesch-Siedlung haben wir ein Nahwärmenetz geplant.