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Mit Herzblut für den Vogelschutz

Vogelschützer Klaus Eisele leitet die Ornithologische Beobachtungsstation Altrhein im Maudacher Bruch. (Bild: Alexander Grüber)

Mit Herzblut für den Vogelschutz

Wenn es um den Natur- und Vogelschutz in Ludwigshafen geht, kommt man an Klaus Eisele nicht vorbei. Der ehrenamtliche Leiter der Ornithologischen Beobachtungsstation Altrhein (Orbea) im Maudacher Bruch engagiert sich seit vielen Jahren für die Artenvielfalt vor Ort. Dabei spielt unter anderem die Belebung von Industriebrachen eine wichtige Rolle.

Sein Engagement und viel Erfahrung machen Klaus Eisele zu einem gefragten Experten in Sachen Natur- und Vogelschutz. Der 66-Jährige leitet die Naturschutzgruppe Orbea und ist an sieben Tagen die Woche Ansprechpartner rund um sein Herzensthema. Das hat sich längst herumgesprochen: Wird in Ludwigshafen und Umgebung ein verletzter Vogel gefunden oder muss ein Wespennest umgesiedelt werden, klingelt bei ihm das Telefon.

Seit über 40 Jahren macht sich der Rheingönheimer für die Artenvielfalt stark. Zunächst als Mitglied des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), später auch bei Orbea. 1960 gegründet, ist Orbea die älteste Naturschutzgruppe in Ludwigshafen und mit nur gut einem Dutzend Mitglieder zwar klein, aber äußerst aktiv. „Wir sind an fast allen Landschaftsschutzgebieten in Ludwigshafen beteiligt und haben gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt schon über 3000 Bäume und Sträucher gepflanzt“, sagt Klaus Eisele. Außerdem kümmert sich die Gruppe um mehr als 2000 künstliche Nisthilfen im Stadtgebiet.

Vogelschutz: Rückzugsorte für bedrohte Arten schaffen

Um für den Natur- und Vogelschutz zu werben, hält Klaus Eisele mit seinen Mitstreitern Vorträge, leitet Exkursionen und organisiert Aktionen für Kitas und Schulen. Außerdem steht er der Stadt Ludwigshafen sowie Unternehmen und Organisationen in der Region als Berater zur Seite. Das Ziel dabei: in einem dicht besiedelten Ballungsraum Rückzugsorte, Wohn-, Nist- und Brutmöglichkeiten für bedrohte Arten zu schaffen.

Etwa zusammen mit dem städtischen Wohnungsunternehmen GAG bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Dabei verschwinden Mauernischen oder Ritze und damit Schlupfwinkel für Gebäudebrüter, Fledermäuse und Insekten. Deshalb integrierte das Orbea-Team künstliche Nistgelegenheiten in die renovierten Fassaden der GAG-Häuser. Auch private Immobilienbesitzer berät Klaus Eisele, wie sie bei Sanierungsmaßnahmen den Natur- und Vogelschutz berücksichtigen können.

Industrienaturschutz wird immer wichtiger

Gemeinsam mit Unternehmen wie der BASF treibt er den Industrienaturschutz voran. Schließlich sind auch auf dem Werksgelände des Chemieunternehmens viele Tierarten zuhause. Klaus Eisele und seine Mitstreiter helfen dabei, dass sie einerseits geschützt werden und andererseits die Betriebsabläufe im Werk nicht behindern. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt. So ist das Orbea-Team in die Vorbereitungen zum geplanten Abriss der Hochstraße Nord involviert. Denn auch sie ist ein Lebensraum für Vögel und Fledermäuse. Damit die Tiere durch die Vorarbeiten nicht gestört werden, siedelten Klause Eisele und seine Mitstreiter sie in Grünflächen und andere Gebäude um.

Dass auch Industriebrachen wertvolle Rückzugsorte für Tiere bieten, zeigt das ehemalige Metro-Gelände in der Gartenstadt. Dort entstand unter der Regie von Orbea ein grünes Paradies für Bodenbrüter und Insekten. Die Gruppe hat im Auftrag der Stadt die Patenschaft für das Areal übernommen. „Gerade in einer Stadt wie Ludwigshafen spielen ehemalige industriell genutzte Flächen eine wichtige Rolle für den Vogelschutz“, betont Klaus Eisele.

Insgesamt tue sich in Ludwigshafen bei Naturschutz sehr viel, sagt der Experte: „Wir haben sehr viele Grünflächen und Gewässer in der Stadt sowie einige Biotope, um die uns andere Kommunen beneiden.“