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Mit Fernwärme klimafreundlich versorgt

Wir sind von hier: Mit großem Engagement setzen sich die Experten von TWL in Ludwigshafen für die grüne Wärme der Zukunft ein. (Foto: Alexander Grüber)

Mit Fernwärme klimafreundlich versorgt

Warum sich ein Umstieg auf die Fernwärme von TWL für die Kunden lohnt

Fernwärme ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Wärmewende in Ludwigshafen und in der Region. Sie ermöglicht es, eine große Anzahl von Gebäuden mit Wärme zu versorgen und schädliche CO2-Emissionen zu verringern. Wir erklären, wie die klimafreundliche Heizenergie entsteht, warum sich ein Umstieg auf die Fernwärme von TWL lohnt und welche Pläne der Energieversorger für das Fernwärmenetz der Zukunft hat.

Die Idee der Fernwärme ist nicht neu. Die Technologie wird bereits seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, um Gebäude zu beheizen. Doch was genau steckt dahinter? Einfach erklärt, ist Fernwärme nichts anderes als heißes Wasser, das in einem Kreislauf über kilometerlange Rohre in die Häuser transportiert wird, dort die Wärme abgibt, abgekühlt wieder zum Erzeugungswerk zurückfließt und erneut aufgeheizt wird. Sie funktioniert also wie eine riesengroße Heizung für viele Häuser in einem Stadtgebiet. Für die Wärmegewinnung werden Brennstoffe wie Biomasse und Erdgas, Energie aus dem Müllverbrennungsprozess, industrielle Abwärme oder erneuerbare Energiequellen nutzbar gemacht.

„Die Erzeugung der Fernwärme ist bereits heute vergleichsweise klimafreundlich.”

Zoltan Meszaros

TWL produziert Fernwärme an unterschiedlichen Orten in Ludwigshafen, um die drei großen Netze „Innenstadt“, „Neubruch“ und „Pfingstweide“ zuverlässig mit Heizenergie zu versorgen. Die größte Erzeugungsanlage ist das Fernheizkraftwerk in der Industriestraße. Dort gewinnt das Team Wärmeenergie aus Dampf, der bei der Verbrennung aus Restmüll entsteht. Dieser Abfall besteht zu einem Großteil aus organischen Bestandteilen und stammt aus der nahen Region. Dafür arbeitet TWL seit 1967 eng mit dem Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen zusammen. Auch aus den Heizwerken Neubruch, Nord und Pfingstweide speist TWL Fernwärme in die Netze ein. Hierfür nutzt der Energieversorger beispielsweise Abwärme von Industrieunternehmen wie der BASF, die eine Klärschlammverbrennungsanlage in Frankenthal betreibt.

Hier wird Fernwärme erzeugt: Ein Blick auf das Fernheizkraftwerk in der Industriestraße.

Die Erzeugung der TWL-Fernwärme sei bereits heute vergleichsweise klimafreundlich, wie Zoltan Meszaros, Bereichsleiter Erzeugung bei TWL, berichtet: „Der Emissionsfaktor unseres Fernwärmesystems in der Innenstadt liegt nach dem derzeitigen gesetzlich vorgeschriebenen Rechenverfahren (Stromgutschriftmethode) bei 0 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, im Neubruch beträgt der Emissionsfaktor 4,6 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. In der Pfingstweide ist der Wert mit durchschnittlich 291 Gramm CO2 pro Kilowattstunde aktuell noch deutlich höher.“ Warum ist das so? Zoltan Meszaros erklärt: „Die Heizwerke Pfingstweide und Nord dienen dazu, die Spitzenlasten und den Ausfall der Wärmeauskopplung aus der BASF-Klärverbrennungsanlage abzufedern. Das gelingt nur, wenn wir für die Fernwärmeerzeugung betriebsabhängig Erdgas verbrennen. Wir arbeiten jedoch gemeinsam mit der BASF intensiv daran, die Emissionen drastisch zu reduzieren. Zukünftig wird hier weitestgehend auf die Zufeuerung mit Erdgas verzichtet, da weitere Abwärmepotenziale beziehungsweise geothermische Wärmepotenziale erschlossen werden. Wir gehen davon aus, dass bis 2027/2028 der Emissionsfaktor auch in der Pfingstweide bei nahezu 0 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Wärme liegen wird.“

Transformation zur Klimaneutralität

Bislang werden in Ludwigshafen circa 22 Prozent der Haushalte mit Fernwärme versorgt. Deutschlandweit liegt die Quote laut dem Online-Statistikportal Statista bei rund 15 Prozent. Das Ludwigshafener Versorgungsgebiet umfasst die Stadtteile Süd, Mitte, Nord, West, Friesenheim, Oggersheim, Pfingstweide, Edigheim und Rheingönheim. Um die Wärmewende erfolgreich zu meistern, wird der Anteil der Fernwärme in Ludwigshafen weiter steigen – zum einen durch das Ausschöpfen des Potenzials der bestehenden Fernwärmenetze. Frank Alexander Manigold, technischer Geschäftsführer von TWL Netze, sagt: „Wir könnten aktuell rund 30 Prozent des Heizwärmebedarfs in Ludwigshafen mit Fernwärme decken, da die entsprechenden Leitungen bereits durch TWL verlegt wurden. Unser Ziel ist es daher, die Auslastung gemeinsam mit den Bürgern zu steigern, die sich mit Blick auf die gesetzlichen Vorgaben für die Fernwärme von TWL entscheiden.“ Zum anderen wird das Fernwärmenetz kontinuierlich ausgebaut. Thorsten Leich, kaufmännischer Geschäftsführer von TWL Netze, berichtet: „Wir planen, bis 2028 gut 24 Millionen Euro alleine in die Erweiterung des Fernwärmenetzes zu investieren, sodass künftig noch mehr Kunden von der lokalen Heizenergie profitieren können.“

„Wir könnten aktuell rund 30 Prozent des Heizbedarfs mit Fernwärme decken.”

Frank Alexander Manigold

Gleichzeitig erhöht TWL den Einsatz erneuerbarer Energieträger für die Fernwärmeerzeugung. Denn für den klimaneutralen Umbau der Versorgung sind treibhausgasneutrale Fernwärmenetze entscheidend. „Derzeit beträgt der erneuerbare Anteil der Ludwigshafener Fernwärme rund 40 Prozent. Das angestrebte Ziel sind 100 Prozent bis 2045“, sagt Zoltan Meszaros. Auf dieses Ziel könnte eine hocheffiziente Abwasserwärmepumpe auf dem Gelände der BASF-Kläranlage in Frankenthal einzahlen, deren Umsetzung von TWL, den Stadtwerken Frankenthal und der BASF aktuell geprüft wird. Betrieben mit Strom aus erneuerbaren Quellen und mit einer Heizleistung von circa 50 Megawatt könnte sie bis zu 18.000 Hausanschlüsse mit klimaneutraler und kostengünstiger Energie aus grüner Abwärme versorgen. Zugleich würde der Einsatz der Wärmepumpe die CO2-Emissionen um circa 60.000 Tonnen im Vergleich zur Wärmeversorgung durch Gas oder Heizöl reduzieren.

Die Ausgangslage für die geplante Wärmepumpe ist bundesweit einzigartig: Mit rund 300.000 Kubikmetern Ausfluss pro Tag handelt es sich bei der BASF-Kläranlage um eine der größten Anlagen Europas. Da sie nicht nur Abwasser aus Ludwigshafen und Teilen der Vorderpfalz, sondern zudem aus dem BASF-Werk sammelt, liegt die Ausgangstemperatur bei durchschnittlich circa 23 Grad. Zum Vergleich: Bei einer kommunalen Kläranlage sind es etwa zehn Grad, im Winter in einem Fluss wie dem Rhein nur rund fünf Grad. Aus diesem Grund muss weniger Strom eingesetzt werden, um die Temperatur für das Fernwärmenetz anzuheben. TWL untersucht darüber hinaus weitere Möglichkeiten, um die Fernwärmeversorgung künftig rundum nachhaltig und somit zukunftsweisend zu gestalten.

Fernwärme lohnt sich

Für Besitzer von Erdgas- und Heizölheizungen, die im Versorgungsgebiet für die TWL-Fernwärme wohnen, lohnt es sich schon heute auf die weitaus klimafreundlichere lokale Heizenergie umzusteigen. Neben dem Umweltaspekt sprechen Komfort und Preis für die Fernwärme von TWL. Denn über die gesamte Lebensdauer gesehen, ist Fernwärme günstiger als die fossilen Heizsysteme. So entfallen jährliche Wartungen und Abgasprüfungen durch den Schornsteinfeger, die Übergabestation im Gebäude kann problemlos bis zu 30 Jahre laufen. Ein weiteres Plus: Ohne Heizkessel und Öltanks haben die Kunden nach der Umstellung mehr Platz in der Wohnung oder in ihrem Keller.

Der Umstieg klappt ganz einfach. Die bestehende Wärmeverteilungsanlage im Gebäude, etwa die Heizkörper und die Rohrleitungen, lässt sich größtenteils weiter betreiben. Erforderlich sind der Bau des Fernwärmeanschlusses und der Fernwärmeübergabestation sowie der Anschluss der neuen Anlage an die bestehende hausinterne Wärmeverteilungsanlage. Abgebaut, deaktiviert oder konserviert werden müssen Kessel, Öltank, Gasanschluss oder Kamin.

„Wir planen, bis 2028 gut 24 Millionen in die Netzerweiterung zu investieren.”

Thorsten Leich

Sie möchten wissen, ob Sie im Fernwärmeversorgungsgebiet von TWL wohnen und ein Anschluss für Sie möglich ist? Unser Kundenservice hilft Ihnen gerne weiter unter Telefon 0800-11 22 700.

 

So funktioniert Fernwärme

Das sagen die TWL-Vorstände zum Thema Fernwärme

Dieter Feid, kaufmännischer Vorstand von TWL: „Die von der Politik geforderte Klimaneutralität bis 2045 ist für alle Energieversorger eine große Herausforderung – auch für TWL. Dieser Aufgabe stellen wir uns jedoch gerne. Bei allen Überlegungen rund um die Wärmeversorgung der Zukunft steht für uns die Versorgungssicherheit klar im Mittelpunkt. Spätestens Mitte 2026, wenn die kommunale Wärmeplanung vorliegt, werden wir unser finales Konzept für Ludwigshafen vorstellen, also konkrete Antworten auf Fragen wie: Wo in Ludwigshafen kommt Fernwärme hin? Welche Alternativen gibt es?“

Thomas Mösl, technischer Vorstand von TWL: „Die aktuelle Planungsphase zur Energiewende ist für alle Beteiligten mit Unsicherheit verbunden. Doch seien Sie versichert: Wir werden mit der Expertise und der Erfahrung unserer Mitarbeiter in den nächsten Jahren alles dafür tun, um die Vorgaben zur Klimaneutralität zu erfüllen. Unser klarer Anspruch ist es, Sie mit klugen Ideen und innovativen Technologien auf dem Weg in eine grüne Zukunft zu begleiten.“