CO2-Speicher: Artenreiche Waldbestände sind besonders wertvoll
Wälder spielen als CO2-Speicher eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung. Vor allem artenreiche Waldbestände können erheblich zum Klimaschutz beitragen.
Die Wälder der Welt sind gigantische CO2-Speicher. Von den tropischen Regenwäldern, über die borealen Nadelwaldregionen Russlands, Nordamerikas und Kanadas bis hin zum deutschen Wald nehmen sie große Mengen Kohlendioxid auf. Damit haben sie eine wichtige Funktion im Kampf gegen den Klimawandel. Darüber hinaus bieten Wälder rund zwei Dritteln aller Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.
Artenreiche Wälder sind die besten CO2-Speicher
Jede grüne Pflanze benötigt CO2 und Wasser für die Photosynthese. Dabei wandelt sie mithilfe des Farbstoffes Chlorophyll und unter Einwirkung von Sonnenlicht CO2 in Sauerstoff und die Kohlenstoffverbindung Glucose um. Während sie den Kohlenstoff speichert gibt sie Sauerstoff ab. Besonders viel Kohlendioxid verarbeiten Bäume. Nach Angaben der Europäischen Klimaschutzagentur kann ein durchschnittlicher Baum bis zu 22 Kilo CO2 pro Jahr aufnehmen.
Vor allem artenreiche Waldbestände sind wirksame Klimapuffer. So filtert ein intakter Regenwald doppelt so viel Kohlendioxid aus der Luft wie eine Monokultur vergleichbarer Größe. Damit ist ein Wald mit vielen unterschiedlichen Baumarten als CO2-Speicher deutlich produktiver, aber auch widerstandsfähiger gegenüber Klimaeinflüssen. Große Waldflächen, die Sonnenenergie in Wasserdampf umsetzen, kühlen zudem wie riesige Klimaanlagen die Atmosphäre.
Investitionen in den CO2-Speicher Wald
Das Potenzial der deutschen Wälder für den Klimaschutz sei noch nicht ausgeschöpft, betont eine Studie des Öko-Instituts in Freiburg im Auftrag von Greenpeace. Laut der „Waldvision“ der Umweltschutzorganisation könnten die Wälder hierzulande durch mehr Schutzgebiete, eine ökologische Bewirtschaftung auf nicht geschützten Flächen sowie einen geringeren Holzeinschlag jährlich bis zu 48 Millionen Tonnen CO2 binden – das entspricht etwa der Hälfte der Kohlendioxid-Emissionen aller Pkw in Deutschland.
Um dies zu erreichen, müssten sich deutsche Industrieforste, die meist Fichten Kiefern beherbergen, wieder zu naturnahen Laubmischwäldern entwickeln. Diese sind in der Regel nicht nur widerstandsfähiger, sondern bieten auch mehr Lebensraum für Tiere und einen besseren Erholungsraum für Menschen. Bleibt die Bewirtschaftung dagegen auf dem heutigen Stand, hat der Wald als CO2-Speicher lediglich eine Kapazität von durchschnittlich 17,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Bei intensiver Bewirtschaftung liegt sein Klimabeitrag sogar nur bei jährlich 1,4 Millionen Tonnen CO2. Wissenschaftler fordern daher mehr Investitionen in eine nachhaltige Waldwirtschaft und in Aufforstungsprogramme. Nur so kann der Wald seine wichtige Rolle als Klimaschützer spielen und Menschen seine lebenswerte Umwelt bewahren.