„Wir sind optimistisch, dass wir gemeinsam gut durch den Winter kommen.“
Trifft uns im Winter der Gasmangel? Um im Ernstfall die Netzversorgung stabil zu halten, hat sich TWL technisch bestmöglich vorbereitet.
Welche Herausforderungen bringen uns die kommenden Monate? Werden die Gasreserven auch bei einem strengen Winter reichen? Der milde Herbst und der damit einhergehende niedrige Gasverbrauch zum Start der Heizperiode hat Deutschland in eine gute Ausgangsposition gebracht. Noch Mitte November lag der Füllstand der Gasspeicher bei
99 Prozent.
Alternative Quellen
Seit Russland seine Lieferungen eingestellt hat, importieren die Gasnetzbetreiber mehr Gas aus anderen Ländern. Dazu gehört seit Kurzem auch Frankreich. „Was Verbraucher zuversichtlich stimmt, bedeutet für Energieversorger wie TWL neue technische Herausforderungen“, erklärt Thorsten Jansing, Technischer Geschäftsführer von TWL Netze. Anders als in Deutschland verfügt das Erdgas aus Frankreich über eine höhere Konzentration des üblicherweise beigemischten Geruchsstoffs. Je nach Einspeisungsmenge könne dadurch der für das deutsche Erdgasnetz normale Schwefelgehalt überschritten werden, so Thorsten Jansing. „Um Risiken für die Produktionsprozesse unserer Industriekunden auszuschließen, haben wir intensive Gespräche mit den jeweiligen Firmen geführt. Auf die Bürger hat die höhere Konzentration des beigemischten Geruchsstoffs keine Auswirkungen.“ Auch bei der Frage, ob die Unternehmen kurzfristig von Gas- auf Ölbetrieb wechseln können, steht TWL als zuverlässiger Partner beratend zur Seite.
Effizientes Management der Netze
Trotzdem: Die gut gefüllten Gasspeicher und die Sparmaßnahmen von Industrie und privaten Verbrauchern sind keine Garantie, dass uns in einem besonders kalten Winter nicht doch eine Gasmangellage ereilt, sollte nicht ausreichend Gas eingespart werden. Ruft die Bundesregierung die sogenannte Notfallstufe aus, wird das Gas von der Bundesnetzagentur rationiert. Private Haushalte sind davor zunächst geschützt. Großverbraucher aus der Industrie müssen dagegen je nach Versorgungslage ihren Verbrauch reduzieren beziehungsweise ihre Anlagen teilweise oder ganz abschalten.
„Dies möchten wir im Sinne unserer Geschäftskunden so effizient, rechtssicher und objektiv wie möglich realisieren“, betont Thorsten Jansing. In engem Austausch mit den Industrieunternehmen haben er und sein Team die möglichen Abschaltpotenziale ermittelt. Ein eigens entwickeltes Softwaretool gewährleistet, dass TWL die geforderten Maßnahmen schnell und mit größtmöglicher Lastreduzierung vornehmen kann. „Und das bei möglichst geringen Auswirkungen auf die allgemeine Versorgung, die Lieferketten und letztendlich die Kunden selbst“, versichert Thorsten Jansing.
Gleichzeitig arbeiten die Experten von TWL Netze mit Hochdruck daran, wie sie im Falle einer Gasmangellage die Netzstabilität aufrechterhalten können. Auf den möglichen Ausfall von Teilnetzen haben sie sich ebenso vorbereitet wie auf eine schnelle Wiederinbetriebnahme der Anlagen. Damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert, wurden die Mitarbeiter umfassend geschult. Erhöhte Lagerbestände helfen, etwaigen Materiallieferengpässen vorzubeugen.
Fernwärmeversorgung sichergestellt
Wie alle hofft TWL, dass die Gasreserven über die Wintermonate reichen werden. Dank der Anstrengungen der Bundesregierung zur Befüllung der Speicher und des Abschlusses alternativer Gaslieferverträge hat sich die Ausgangslage für diesen Winter wesentlich verbessert. Eine weitere gute Nachricht für Fernwärmekunden: Mit den beiden zentralen Erzeugungsanlagen, dem Fernheizkraftwerk in der Industriestraße und dem Heizwerk Pfingstweide, betreibt TWL zwei hochverfügbare Anlagen, die Fernwärmekunden jederzeit sicher und effizient mit Wärme versorgen können – selbst im Falle einer Gasmangellage. Andreas Bach, Fachbereichsleiter Großanlagen bei TWL, erklärt: „Unsere Fernwärmeerzeugung ist schon heute zu einem großen Teil unabhängig von fossilen Energieträgern.“ Nur für Spitzenlasten muss TWL zufeuern. Dies kann wahlweise durch Gas oder Heizöl erfolgen. Bereits zu Beginn der Krise hat das Versorgungsunternehmen dafür ausreichend Heizöl eingelagert und damit die Versorgung mit Fernwärme abgesichert. „Wir sind umfassend vorbereitet und optimistisch, dass wir gemeinsam gut durch den Winter kommen.“
// Dieser Artikel berücksichtigt die Entwicklungen bis zum Redaktionsschluss am 17. November 2022.