Graffitis mit Taschenlampe und Pixelstick
Ein Fotoapparat, ein dunkler Raum und eine Taschenlampe – viel mehr braucht es nicht für die Lichtmalerei. Bei dieser Technik, auf Englisch auch Lightpainting genannt, entstehen effektvolle Fotos, auf denen leuchtende Graffitis und Schriftzüge hervorstechen. Hierzu bietet das Haus der Medienbildung in Ludwigshafen regelmäßig Workshops an.
Wenn künstliche Lichtquellen leuchtende Linien, Kreise und Wellen auf Fotos zaubern, dann geht es um Lichtmalerei. Die Spuren aus Licht und Farbe, eingefangen mit Langzeitbelichtung, heißen auch Lichtgraffitis. Diese Technik ist unter Profi- und Amateurfotografen seit einiger Zeit schwer angesagt. Kein Wunder, denn damit lassen sich mit einfachen Mitteln faszinierende fotografische Effekte erzielen.
Lichtmalerei mit Lampen, Smartphones oder Pixelsticks
Um mit Lichtmalerei dekorative Graffitis erzeugen will, braucht es nicht viel: Eine Kamera mit einstellbarer Belichtungszeit und eine andere Person sidn das Wichtigste. Diese stellt sich in einem abgedunkelten Raum etwa zwei Meter vor den Fotografen und „zeichnet“ mit einer Taschenlampe, einem Smartphone, einem Flash-Light oder einer anderen Lichtquelle Linien in die Luft. Die Kamera, möglichst im Nacht-Modus und mit einer Belichtungszeit von fünf bis 30 Sekunden, fängt die Spuren des Lichts im Raum ein. Dabei gilt: Je länger die Belichtung, desto besser. Auf diese Weise können sogar ganze Schriftzüge entstehen.
Besondere Effekte bei der Lichtmalerei ermöglicht der Pixelstick. Diese Leiste ist mit verschiedenen LEDs bestückt, die in verschiedenen Formen und Farben leuchten. Medienpädagogin Katja Mayer, die im Haus der Medienbildung im Ludwigshafener Stadtteil Hemshof Workshops zur Lichtmalerei leitet, setzt ebenfalls den Pixelstick ein: „Je nach Bewegung können damit sehr kreative Formen und Raumillusionen mit Licht erzeugt und als Foto festgehalten werden“, sagt sie. Ebenfalls faszinierende Bildwelten lassen sich mit einer 360-Grad-Kamera erschaffen. Sie erzeugt Panoramaaufnahmen mit leuchtenden Konturen.
Lichtmalerei ist kinderleicht zu lernen
Lichtmalerei ist nicht neu. Bereits 1889 experimentierte der Fotopionier Étienne-Jules Marey mit der Technik. Auch Pablo Picasso fertigte gemeinsam mit dem Fotografen Gjon Mili entsprechende Langzeitfotografien an. Im Gegensatz zu damals lassen sich heute dank digitaler Kameras sehr einfach Lightpaintings erstellen.
Das Haus der Medienbildung vermittelt die Technik immer wieder in Tages- und Ferienworkshops für Kinder. Ein solches Angebot gibt es im Rahmen des Kinderzukunftsdiploms der Ludwigshafener Initiative „Lokale Agenda 21“. Mitte August werden insgesamt zwölf Kinder ab acht Jahren die kreative Fototechnik einmal ausprobieren und mit Pixelstick und 360-Grad-Kamera experimentieren.