Im Gründerzentrum Freischwimmer entsteht eine Kommunikationslösung für Senioren
Mehr digitales Familienleben statt Einsamkeit im Alter: Im TWL-Gründerzentrum Freischwimmer in Ludwigshafen-Friesenheim arbeitet derzeit das Start-up „Meintreffpunkt“ an einer passenden Lösung. Sie soll Senioren den Kontakt mit ihren Lieben erleichtern. Auf dem Weg zur Marktreife erhält das Team im Rahmen des Freischwimmer-Accelerator-Programms Unterstützung von erfahrenen Mentoren.
Seine Oma war für Lukas Frey der Anstoß, sich mit einer Anwendung für digitales Familienleben selbständig zu machen: „Sie wohnt einige hundert Kilometer entfernt und telefoniert gerne, aber regelmäßig ein Tablet für Messenger oder Videochat zu nutzen, ist ihr einfach zu kompliziert.“ Lukas Frey vermisste eine barrierefreie Lösung für einen persönlicheren Kontakt mit seiner Großmutter und beschloss, diese Marktlücke zu füllen.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Phil Betz arbeitete er die Geschäftsidee aus. Anfang des Jahres schaffte es das Team damit ins Accelerator-Programm, das der Ludwigshafener Energieversorger TWL in seinem Gründerzentrum Freischwimmer anbietet. Seit Februar tüfteln die beiden im umgebauten Hallenbad Nord im Stadtteil Friesenheim an ihrer Innovation. Der Programmierer Nils Beck gehört inzwischen ebenfalls zum Team.
Digitales Familienleben barrierefrei gestalten
„Wir wollen Senioren ermöglichen, auch über weite Entfernungen mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben. Dafür haben wir einen Prototyp entwickelt, der auf einem möglichst standfesten Tablet laufen soll“, sagt Lukas Frey.
Junge Leute tauschen sich ganz selbstverständlich und permanent per Smartphone mit Freunden, Eltern und Geschwistern aus. Anders sieht es bei der älteren Generation aus. Dort scheitert digitales Familienleben meist an der fehlenden Übung im Umgang mit modernen Technologien. Viele Senioren scheuen sich, ein Tablet oder ein Smartphone zu nutzen, weil sie nicht damit zurechtkommen. „Unsere Anwendung ist daher minimalistisch programmiert und auf wenige Funktionen beschränkt, sodass die Bedienung einfach und selbsterklärend ist“, sagt der Gründer.
Aktuell suchen die Jungunternehmer Familien, die den Prototyp im Alltag testen. Um Kontakte zu knüpfen, besucht das Start-up regionale Veranstaltungen und Institutionen. „Wenn wir die Senioren erreichen wollen, müssen wir deren Angehörige auf unser Angebot aufmerksam machen“, weiß Lukas Frey. Das Feedback der potenziellen Kunden ist entscheidend: Nur so lässt sich herausfinden, was die Senioren und ihre Familien wirklich brauchen und ob sie die Lösung auch nutzen würden.
Geschäftsidee zur Marktreife bringen
Bei der Anwendung für digitales Familienleben soll es aber nicht bleiben. Die Jungunternehmer von „Meintreffpunkt“ wollen den Senioren über das Tablet auch ergänzende Services etwa für Einkaufs- oder Besuchsdienste und Nachbarschaftshilfe zur Verfügung zu stellen, wie Lukas Frey betont: „So können wir zusätzliche Services implementieren, um die Lebensqualität der Senioren durch den Umgang mit den digitalen Medien zu verbessern. Dies eröffnet perspektivisch auch noch nicht realisierte Monetarisierungsoptionen.“
Bei der Frage, wie aus einer Idee ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell wird, unterstützt das Team des Freischwimmers die Start-ups gezielt. Denn das Gründerzentrum vermittelt über erfahrene Mentoren geballtes Know-how für die Unternehmensgründung. Das intensive Coaching im TWL-Gründerzentrum macht das junge Team fit für den sogenannten „Final Pitch“ des Accelerator-Programms Ende Mai. Dort präsentieren die Gründer ihre Geschäftsidee vor Investoren, um sich eine Anschlussfinanzierung für ihre Innovation rund um digitales Familienleben zu sichern.
Familien, die an der Testphase teilnehmen wollen, melden sich telefonisch unter 0160-1456562 oder per E-Mail an lukas.frey@meintreffpunkt.com.