Moderne Messeinrichtungen für alle Haushalte
Alle Energiekunden in Deutschland sollen bis spätestens 2032 digitale Stromzähler erhalten. Zuständig für den Austausch ist der sogenannte „grundzuständige Messstellenbetreiber“. In Ludwigshafen übernimmt diese Aufgabe TWL Metering, eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers TWL.
Digitale Stromzähler sind Multitalente: Sie speichern den Energieverbrauch der vergangenen zwei Jahre, so dass dieser auf den Tag genau abgerufen werden kann. Außer Wochen- oder Monatswerten zeigen die neuen Geräte, wie schon ihre analogen Vorgänger, auch den aktuellen Gesamtverbrauch an. Damit können digitale Stromzähler deutlich mehr als die bekannten Ferraris-Zähler mit Drehscheibe.
Die Tage dieser schwarzen Kästen sind gezählt. Ab 2032 ist Schluss mit den alten Geräten. Dies hat die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) und dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) beschlossen. Künftig werden in allen deutschen Haushalten digitale Stromzähler zu finden sein. Experten nennen sie „moderne Messeinrichtungen (mME)“ und „intelligente Messsysteme“ (iMsys).
Digitale Stromzähler sind nicht unbedingt smart
Sowohl mME als auch iMsys sind digitale Stromzähler. Doch ihre Unterscheidung ist elementar. „Die moderne Messeinrichtung ist quasi das Basismodell der neuen Zähler“, sagt Thomas Mösl, der Geschäftsführer von TWL Metering, die in Ludwigshafen für den Austausch der Zähler zuständig ist. „Die Anzeige ist digital, der Zähler wird aber weiterhin einmal im Jahr abgelesen.“
Ein intelligentes Messsystem wiederum, auch bekannt als „Smart Meter“, besitzt zusätzlich eine Kommunikationseinheit. Damit kann es den Stromverbrauch selbstständig über ein sicheres Netzwerk an den Netzbetreiber übermitteln. Die intelligenten Messsysteme haben darüber hinaus erweiterte Möglichkeiten zur Analyse des Verbrauchs. Damit werden in Zukunft sehr individuell gestaltete Abrechnungen und Tarifmodelle möglich sein.
Neueste Technik für die Energiewende
Großkunden nutzen intelligente Technik in Form fernauslesbarer Zähler bereits seit einigen Jahren. Pflicht sind die intelligenten Messsysteme mit Anbindung an ein Netzwerk derzeit erst ab einem Jahresverbrauch von 10.000 Kilowattstunden sowie für Besitzer einer Wärmepumpe oder Photovoltaik-Anlage.
Für die Energiewende spielt die digitale Technik eine entscheidende Rolle. Denn sie schafft die Basis für den Ausbau von Tarifen, in denen Strom in Zeiten geringer Nachfrage günstiger zu haben ist als zu Lastspitzen mit besonders hohem Energieverbrauch. Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien wird das Stromnetz in Zukunft immer dezentraler und volatiler. Um trotz wetterabhängiger Erzeugung eine sichere Versorgung zu gewährleisten, muss die Nachfrage nach Energie flexibel gestaltet und effizient verteilt werden. Dafür ist die breit angelegte Umstellung auf digitale Stromzähler ein erster Schritt.
TWL Metering baut digitale Stromzähler ein
Auch bei einer modernen Messeinrichtung wird, so wie bisher, der Messstellenbetrieb jährlich abgerechnet. Laut Gesetz dürfen die Kosten maximal 20 Euro pro Jahr betragen. Über die Höhe der Preise informiert der örtliche Netzbetreiber, etwa auf seiner Website. Ansprechpartner in Ludwigshafen ist die KNS – Kommunale Netzgesellschaft Südwest mbH, die das Strom- und Gasnetz in der Stadt betreibt.
Austausch, Wartung und Instandhaltung der Zähler wiederum übernehmen die Messstellenbetreiber im Auftrag der Netzbetreiber: In Ludwigshafen ist TWL Metering damit beauftragt. Der Einbau der digitalen Zähler bedeutet einen großen logistischen Aufwand für das Unternehmen: „Wir werden im Netzgebiet der KNS bis 2032 insgesamt etwa 90.000 moderne Messeinrichtungen und 7.000 intelligente Messsysteme installieren“, sagt Thomas Mösl. Bereits in diesem Jahr geht es mit modernen Messeinrichtungen los. Denn laut Gesetz müssen in drei Jahren mindestens zehn Prozent der Verbraucher mit neuen Stromzählern versorgt sein.