Hintergrund

Die Eulen Ludwigshafen: Mission Klassenerhalt

Trainer Ben Matschke macht die Eulen Ludwigshafen fit fr die Spiele in der härtesten Handballliga der Welt. (Foto: Alexander Grüber)

Die Eulen Ludwigshafen: Mission Klassenerhalt

Traditionsverein setzt auf Teamgeist und Leidenschaft

Mit der Mission, erstklassig zu bleiben, sind die Eulen Ludwigshafen Ende August in die Erste Handballbundesliga gestartet. Eine ambitionierte Aufgabe für das von TWL geförderte Team. Dabei stehen der Sponsor und die ganze Stadt hinter ihrem sportlichen Aushängeschild.

Teammanager Philipp Grimm (links) und Mannschaftsbetreuer Günter Thomas in der Trainingshalle. (Bild: Alexander Grüber)

Statt Freudentänzen unter Bierduschen sind in der Heinrich-Ries-Halle in Friesenheim schweißtreibende Trainingseinheiten für die Eulen Ludwigshafen angesagt. Die ausgelassene Partystimmung vom Juni ist eiserner Disziplin gewichen. Nach dem Jubel über den Aufstieg in die Erste Handballbundesliga herrscht Alltag in der Trainingsstätte des Traditionsclubs. Zweimal täglich stehen die Spieler nun wieder in der Pettenkofer Straße auf dem Feld, um Wurftechnik, Schnelligkeit und taktische Spielzüge zu optimieren. Zusätzlich stählen sie im Kraftraum des Partnerclubs American Fitness ihre Muskeln.

Die Eulen Ludwigshafen: Junges Team mit Ambitionen

Die Eulen Ludwigshafen arbeiten hart, denn sie haben Großes vor: Das mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren jüngste Team der international härtesten Handballliga muss sich gegen Spitzenmannschaften mit Weltklassespielern behaupten. „Unsere Mission heißt Klassenerhalt“, stellt Trainer Ben Matschke klar. „Wir wollen uns weiterentwickeln und am Ende der Saison zwei Mannschaften hinter uns lassen.“ Keine leichte Aufgabe, doch Teammanager Philipp Grimm weiß: „Die Jungs haben viel Potenzial und sind heiß darauf, ihr Bestes zu geben.“

Der 32-Jährige kennt die Stärken des Teams wie kaum ein anderer: Als Kapitän der Eulen flog er in der vergangenen Saison mit der Mannschaft ins Oberhaus des deutschen Handballs und fungiert nach dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere als Bindeglied zwischen dem Trainerstab und den Sportlern. Grimms mentale und moralische Unterstützung zählt in den nächsten Monaten. Seit dem Auftaktspiel der Saison 2017/2018 am 24. August gegen Frisch Auf Göppingen stellen sich die Eulen den hohen sportlichen Anforderungen der Ersten Liga. Im Wettbewerb mit den Besten kommt es darauf an, auch mit Niederlagen konstruktiv umzugehen und immer wieder selbstbewusst nach vorn zu blicken.

„Partner wie TWL sind essentiell für uns, um Bundesligahandball in Ludwigshafen bieten zu können.“

Lisa Heßler, Prokuristin der Eulen Ludwigshafen

Ben Matschke beim Training der Eulen Ludwigshafen. (Bild: Alexander Grüber)

18 Spieler, ein Ziel

Bei dieser Aufgabe setzen die Eulen Ludwigshafen auf ihre Stärken Teamgeist, Erfolgswille und Leidenschaft. Ein großes Plus im Kampf um den Klassenerhalt ist der gute Zusammenhalt der Sportler. Coach Ben Matschke gelang es schnell, aus erfahrenen Spielern und Neuzugängen einen ausgeglichenen Kader zu formen.

Bei der Integrationsarbeit spielt Gunnar Dietrich eine wichtige Rolle, als Nachfolger von Philipp Grimm der Kapitän des Teams. Der Zwei-Meter-Mann dominiert nicht nur die Abwehr der Eulen, sondern bringt mit 154 absolvierten Bundesligabegegnungen auch die meiste Erfahrung mit. Der 31-Jährige kennt die Tücken in der Eliteklasse des deutschen Handballs, denn er kämpfte bereits 2010 und 2014, bei den beiden vorangegangenen Aufstiegen der Eulen, für Friesenheim.

Einer wie er zieht junge Spieler mit. Und die geben alles, um sich zu bewähren. So auch Jan Remmlinger, der bereits seit Januar zum Team gehört. Zunächst ausgeliehen vom HBW Balingen-Weilstetten, ist der Abwehrspieler jetzt fest bei den Eulen Ludwigshafen unter Vertrag und genießt im Verein große Wertschätzung. Sein Teamkollege Pascal Bührer, der sich zuvor im Trikot der SG Köndringen-Teningen mit 331 Toren bei den Friesenheimern empfahl, freut sich ebenfalls auf die Chance, seine Schlagkraft in der Ersten Liga unter Beweis zu stellen.

Hoffnungen ruhen auch auf dem jungen Kreisläufer Frederic Stüber und dem Linksaußen Jonathan Scholz, die das Team als weitere Neuzugänge verstärken. „Der Mannschaftsgeist stimmt“, sagt der Trainer. „Wir haben schon bei der Auswahl darauf geachtet, passende Charaktere zusammenzubringen. Das zahlt sich aus.“ Jetzt kommt es darauf an, die Stärken der einzelnen Spieler bei jedem Match aufs Neue auf das gemeinsame Ziel zu fokussieren.

Die Eulen Ludwigshafen nutzen die Aufbruchstimmung

Die Eulen Ludwigshafen fühlen sich eng verbunden mit ihrer Heimat, der TSG Friesenheim. (Bild: Alexander Grüber)

Der Aufstieg in die Erste Liga stellt nicht nur Sportler und Trainer vor Herausforderungen. Auch hinter den Kulissen stemmt der Verein viel Arbeit. „Alle geben ihr Bestes“, sagt Lisa Heßler, die als Prokuristin neben den Geschäftsführern Michael Endlich und Dieter Mayer im Management der Eulen agiert. So packen auch mehr als 30 ehrenamtliche Helfer kräftig mit an. Der Verein aus Friesenheim nutzte die Aufbruchstimmung, um neue Wege zu gehen und will das Team nun unter dem Namen „Eulen Ludwigshafen“ überregional zu einer starken Marke machen. „Wir haben den Namen unserer Stadt aufgegriffen, um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Doch wir zeigen mit dem Logo ebenso die Verbundenheit mit der TSG Friesenheim, unserer Heimat“, betont sie.

Diese lokale Verwurzelung bewegt auch die Fans, die euphorisch mit ihren Eulen mitfiebern. Die wachsende Begeisterung in der Stadt zeigt sich beim Ticketverkauf. Insgesamt über 1.100 Dauerkarten für die Heimspiele konnte die Geschäftsstelle bereits verkaufen. Damit werden im Vergleich zur vergangenen Saison mindestens 200 Stammbesucher mehr in der Friedrich-Ebert-Halle für das Team trommeln. „Wir freuen uns über diesen Zuwachs. Es lohnt sich, in die Halle zu kommen und sich von der Atmosphäre anstecken zu lassen. Die Jungs haben es sich verdient“, sagt Lisa Heßler. Die Halle bietet Platz für 2.300 Zuschauer.

Auch die Spielstätte ist fit für die Bundesliga

Auch die traditionsreiche Spielstätte der Eulen Ludwigshafen wird für die Erstliga-Begegnungen fit gemacht. So hat die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft Lukom als Betreiberin bereits in einen neuen Hallenboden investiert. Der blaue Belag sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild in der Bundeliga und hilft dabei, das Spielgeschehen bei Fernsehübertragungen besser verfolgen zu können. Beim neuen Boden bleibt es nicht: Auch dank neuer digitaler LED-Werbetafeln wird die Eberthalle zur professionellen Spielstätte, die alle Anforderungen des Erstliga-Handballs erfüllt.

Bis zur Saison 2018/2019 muss auch das Hallenlicht optimiert werden. Hier ist eine Aufrüstung der Beleuchtungsstärke von derzeit 1.200 auf 1.500 Lux fällig. Bei den Kosten wird die Stadt Ludwigshafen dem Verein zur Seite stehen. Ab sofort fahren die Eulen außerdem mit einem eigenen Mannschaftsbus zu ihren Auswärtsspielen.

„Unsere Mission heißt Klassenerhalt. Wir wollen am Ende der Saison zwei Mannschaften hinter uns lassen.“

Ben Matschke, Trainer der Eulen Ludwigshafen

Hauptsponsor TWL unterstützt die Eulen Ludwigshafen seit 2006

„Wir bekommen von allen Seiten viel Unterstützung, was uns sehr freut“, sagt Lisa Heßler. Das gilt auch für den Hauptsponsor TWL. Seit 2006 fördert der Energieversorger die Eulen schon, unter anderem als Trikotsponsor sowie mit einem Spielerpatronat für den Leistungsträger David Schmidt, der seit 2015 im Rückraum kämpft. „Mit den Eulen fördern wir den Spitzensport in Ludwigshafen und einen Verein mit hervorragender Jugendarbeit“, sagt Dr. Hans-Heinrich Kleuker, der Kaufmännische Vorstand von TWL. „Der sportliche Erfolg der Eulen wird emotional wahrgenommen und wirkt sich positiv auf die Außenwirkung unserer Stadt aus. Wir wollen, dass auch die Bürgerinnen und Bürger Ludwigshafens von diesem positiven Image profitieren.“

Dass sie sich auf TWL seit vielen Jahren verlassen können, verschafft den Eulen Ludwigshafen große Sicherheit. „Partner wie TWL sind essentiell für uns, um Bundesligahandball in Ludwigshafen zu bieten“, betont Lisa Heßler. „Unsere Partnerschaft wird von beiden Seiten gelebt. Wir tauschen uns regelmäßig aus und sind auch über soziale Netzwerke miteinander verbunden. Das schafft eine enge gegenseitige Identifikation.“

Das soll auch so bleiben. TWL stehe voll und ganz hinter dem Konzept des Vereins für die nächsten Jahre, erklärt der Technische Vorstand von TWL, Dr. Reiner Lübke: „Die Verantwortlichen der Eulen Ludwigshafen agieren innovativ und professionell. Das hat uns überzeugt und deshalb gehen wir mit ihnen den gemeinsamen Weg weiter.“